Der improvisator
In früheren Jahrhunderten gehörte die Kunst der Improvisation zum normalen Können eines ausgezeichneten Musikers. Komponisten wie z.B. Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Franz Liszt, oder die Organisten der Französischen Orgelschule, waren wahre Meister dieser Art des Musizierens. Es ist traurig zu sehen, dass diese Kunst heutzutage fast ausschliesslich von Organisten und Jazzmusikern gepflegt wird. Es scheint so, als hätten die Musiker Angst, ihre Gefühle durch eigene Musik auszudrücken. Dabei ist es eine wunderbare Möglichkeit, Musikalität, technisches Können, aber auch innere Werte, wie Gefühle und Intuition zu zeigen.
Bei meinen Konzerten improvisiere ich sehr gerne und lasse dann meistens das Publikum über die Themen entscheiden. Dadurch entsteht eine direkte Verbindung zu den Menschen; sie fühlen sich mit einbezogen in das Geschehen. Für mich als Organist bietet sich die Möglichkeit, die klangliche Verschiedenheit und „noch nie dagewesene“ Klänge der jeweiligen Orgel zu demonstrieren. Dadurch entstehen Kunstwerke, durch welche die Tradition der Improvisation weiter erhalten bleibt.